Frühlingsstimmung bei Lateinpaaren der BSDC

Traditionell erwartet der Frühling die Tanzsportler mit vielen Turnieren, darunter zwei namhafte Großveranstaltungen, die im Kalender eines Tänzers fest verankert sind: Zu Ostern lädt unsere Hauptstadt Berlin seit vielen Jahren zum „Blauen Band der Spree“ ein, bei dem in vielen Alters- und Leistungsklassen mehrere Hundert Tanzpaare anreisen. Am Muttertagswochenende erwartet traditionell dann Frankfurt am Main ebenso viele Standard- und Lateintänzer, wenn sich die Paare zu „Hessen Tanzt“ in der mit Parkett ausgelegten Eissporthalle einfinden.

Doch der Reihe nach: Den Frühlingsauftakt machten in unseren Reihen Marcel Reimers und Saskia Rennspieß. Im thüringischen Heiligenstadt ging es für die beiden am 17. März um den Aufstieg in die B-Klasse, die dritthöchste Turnierklasse im deutschen Tanzsport.

Eine Platzierung galt es zu holen, um das Ziel zu erreichen. Unter den angereisten elf Paaren tanzten sich Marcel und Saskia zu einem dritten Platz  und machten somit den Aufstieg amtlich. Nun arbeiten die beiden gemeinsam mit Trainer Philipp Stefanowicz an den neuen Choreografien in Samba, ChaCha, Rumba und Jive, um im Sommer für die neue Klasse startklar zu sein.

Beim „Blauen Band der Spree“ reisten gle ich sechs Lateinpaare der Braun schweig Dance Company an, eine Anzahl, die nicht viele Vereine in Deutschland für sich verbuchen konnten. Nach langer Pause stiegen Dennis Stuckenbrock und Vanessa Selig wieder ins Turniergeschehen ein. Unter den zehn startenden Paaren der Masters-I C-Latein ertanzte sich das Paar am Samstag das Finale und wurde von den Wertungsrichtern schließlich mit einem vierten Platz belohnt. Diesen Platz wiederholten sie gleich am Sonntag und fuhren somit mit zwei Finalergebnissen stolz nach Hause.

Unter den 57 startenden Paaren der Hauptklasse C-Klasse schoben sich wiederum Kai Riefenstahl und Sophie Frenzel Runde um Runde nach vorn und kratzen am Samstag gleich einmal am Finale. Am Ende wurden die beiden mit einem achten Platz belohnt, was ein hervorragendes Ergebnis ist. Wer den Ehrgeiz dieses Paares kennt, wusste aber, dass das knapp verpasste Finale am Ego der beiden nagte. „Die Tänze waren in Berlin einfach unfassbar lang, da war am Ende einfach keine Puste mehr da“, erinnert sich Sophie an den Turniertag zurück. Doch Sonntag sollte es schließlich gelingen: Kai und Sophie wurden in der C-Latein ins Finale von diesmal 45 startenden Paaren aufgerufen und feierten ihren Erfolg, noch bevor der erste Finaltanz begonnen hatte. Schlussendlich wurde es der fünfte Platz, was wieder eine der sieben erforderlichen Platzierungen auf dem Weg zur B-Klasse hin bedeutete.

 

Auch zu Himmelfahrt wurde ein Ausflug zu einem Tanzturnier unternommen – der Bielefelder TC Metropol war dieses Mal das Ziel und hatte die Tänzer zu einem Wettkampf geladen. Kai und Sophie machten das, was sie selbst als eine Eigenschaft von sich bezeichnen: Effizienz sein. Sie kamen, tanzten und siegten unter neun startenden Paaren in ihrer Klasse. Wieder eine Platzierung in der Kartei, Ziel erreicht, nächstes Ziel anvisiert.

Auch in Frankfurt sollte es mit Erfolgen weitergehen. Fast schon selbstverständlich  visierten Kai und Sophie das Finale bei „Hessen Tanzt“ an. Diesmal waren die beiden noch besser auf lange Tänze und noch längere Wartezeiten zwischen den Tänzen vorbereitet als noch in Berlin. Mit einem 5. Platz von 64 Paaren am Samstag und einem 2. Platz von 58 Paaren am Sonntag ist den beiden der eindrucksvolle Erfolg wohl nicht mehr abzusprechen. Die Konstanz der letzten Turniere hat gezeigt, dass das Paar bereit ist, in die B-Klasse aufzusteigen. Das soll dann im Juni in Hannover erfolgen – effizient versteht sich.

Frankfurt brachte noch weitere Erfolge für Braunschweig mit sich: Christopher Lambert und Marie Braun, die seit geraumer Zeit in unseren Trainingsräumen aktiv sind, mussten nach einer Pause erst einmal zurück in den Turniermodus finden.

Auch wenn sie sicher mit gemischten Erwartungen die Eishalle betraten, lies sich der Gesamterfolg sehen: Zunächst wurde am Samstag ein 4. Platz in der Hauptgruppe-II C-Latein von 16 startenden Paaren verbucht – eine erfreuliche Platzierung auf dem Weg in die nächsthöhere Klasse. Mit dem anschließenden 46. Platz von 64 startenden Paaren in der Hauptgruppe C-Latein kam von dem Paar eine eher ernüchterte Rückmeldung. Doch weil Christopher und Marie ähnlich effizient wie Kai und Sophie sind, hatten sie an dem Wochenende auch noch die Turniere der Standardsektion mitgenommen und hatten dort in der zweithöchsten deutschen Turnierklasse mit einem 4. Platz ein Ausrufezeichen gesetzt.  Mit einem sehr anständigen 28. Platz von 58 Paaren in der Hauptgruppe C-Latein am Sonntag packten die beiden schließlich zufrieden die Turniergarderobe ein und fuhren mit der Rückmeldung nach Hause: „Heute 28./58, Deckel drauf und fertig“ – teilte Christopher dem Trainer mit – der nächste Aufstieg in Braunschweigs Lateinreihen war gelungen. Auch Christopher und Marie, die durch die Standardsektion bereits hochklassig unterwegs sind, erarbeiten nun durch den verbleibenden Frühling ihre neuen Choreografien für die frisch erreichte B-Klasse.

Bereits seit geraumer Zeit sind Bogdan Bondarenco und Marianna Wilhauk in eben dieser B-Klasse Latein unterwegs. Während die beiden nach den Ergebnissen von Berlin eher etwas weniger begeistert nach Hause kamen, schrieb Marianna nun aus Frankfurt eine Erfolgsnachricht nach der anderen an Trainer Philipp:

 

                22:03 Uhr – „3. Zwischenrunde geschafft“

                22:32 Uhr – „10. Platz aus 82 Paaren“

                22:32 Uhr – „Sind mega stolz auf diese krasse Leistung“

Und das durften sie sein. Auch Bogdan und Marianna sind parallel in der Sektion der Standardtänze aktiv. So war es nicht verwunderlich, dass am Ende des zweitägigen Turniermarathons mit vier Wettkämpfen am Ende ein wenig die Luft raus war. Sonntag wurde es schließlich der 23. Platz unter 70 Paaren – was ebenso ein beachtliches Ergebnis ist. Wer den Stolz der beiden Tänzer kennt, weiß jedoch auch hier: Eine Wiederholung des Semifinales vom Vortag war in den Köpfen der beiden verankert.


Anders als der geneigte braunschweigische Fußballfan freuen sich nun schon viele Tänzerinnen und Tänzer auf die sportliche Begegnung in der Landeshauptstadt Hannover, wenn die dortigen „Hannoverschen Tanztage“ im Juni für neue Highlights der Lateintänzer aus Braunschweig sorgen könnten.